Hambacher Forst Daten und Fakten

Name: Bürgewald auch Hambacher Forst oder Hambi genannt
Erste Besetzung: April 2012 – November 2012
Zweite Besetzung: September 2013 – März 2014

Seit 2015 fanden neben der andauernden Besetzung auf Baumhäusern und Zelten immer wieder aktionen gegen REW statt.

Wissenswert

Der Hambacher Forst ist der Rest des Hambacher Waldes, der in den 1970er-Jahren rund 4100 Hektar umfasste. Seit der erste RWE-Bagger zwischen Aachen und Köln am 15. Oktober 1978 mit dem Braunkohleabbau begann, ist dieses Waldgebiet auf einen Rest von rund 200 Hektar geschrumpft.

Homepage vom Hambacher Forst

Hambacher Forst: Informationen über den Bürgewald in Garzweiler

Der Hambacher Forst, ein Waldgebiet in der Nähe von Garzweiler im Rheinland, hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der Wald ist bekannt für seine heftigen Proteste gegen die Braunkohlegewinnung und den damit verbundenen Rodungen. Die Auseinandersetzungen zwischen den Aktivisten und der Polizei haben oft zu gewalttätigen Konflikten geführt.

Im Hambacher Forst gibt es zahlreiche Baumhäuser und Barrikaden, die von den Aktivisten errichtet wurden, um das Abholzen des Waldes zu verhindern. Die Waldbesetzungen dauern bis heute an und sind ein Symbol des Widerstandes gegen die Zerstörung der Natur und des Klimawandels.

Der Hambacher Forst hat sich zu einem wichtigen Schauplatz des Umweltaktivismus in Deutschland entwickelt. Die Proteste haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu schärfen. Die Menschen in Deutschland und weltweit verfolgen die Entwicklungen im Hambacher Forst mit großem Interesse.

Obwohl der Hambacher Forst immer noch ein umkämpftes Gebiet ist, gibt es auch positive Entwicklungen. Es gibt Bemühungen, den Wald zu schützen und zu erhalten, um seine Bedeutung für die Umwelt und das Klima zu erhalten. Der Hambacher Forst bleibt ein wichtiges Symbol für den Umweltschutz und den Kampf gegen die Klimakrise.

Ankunft auf dem Parkplatz vom Hambacher Forst

Sammelstelle der Umweltaktivisten mit Müll, Europaletten Couch und einem Denkmal

Müllsammelstelle der Umweltaktivisten vom Tagebau am Bürgewald Hambach

Der Hambacher Forst in der Nähe von Garzweiler im Rheinland ist bekannt für seinen jahrelangen Konflikt zwischen Umweltschützern und dem Energieunternehmen RWE, das dort Braunkohle abbauen möchte. Seit vielen Jahren wird der Wald von Aktivisten besetzt, die gegen die Abholzung und für den Erhalt des Waldes kämpfen. Als ich den Wald im Jahr 2021 besucht habe, war ich überrascht von der Situation am Parkplatz.

Der Parkplatz war mit einer Barrikade nur für kleine Fahrzeuge befahrbar. Dies war wohl eine Maßnahme der Waldbesetzer, um den Zugang für größere Fahrzeuge, insbesondere für RWE-Fahrzeuge, zu blockieren. Ich habe mein Auto auf dem Parkplatz abgestellt und bin zu Fuß zum Eingang des Hambacher Forsts gegangen.

Schon auf dem Weg zum Eingang wurde mir klar, dass ich mich in einem Ort mit einer sehr aufgeladenen Stimmung befinde. Ich habe viele Plakate und Schilder gesehen, die den Konflikt zwischen den Umweltschützern und RWE thematisierten. Auch der Müllberg, der sich vor dem Hambacher Forst befand, war ein Zeichen für die Auseinandersetzungen. Die Waldbesetzer hatten hier eine Sammelstelle eingerichtet, an der sie den Müll abgeladen haben, den sie im Wald aufgesammelt hatten. Ein Schild bat die Besucher, den Müll zu entsorgen und damit die Umweltschützer zu unterstützen.

Ich war gespannt darauf, was mich im Wald erwarten würde, und ob ich auf Aktivisten oder RWE-Mitarbeiter treffen würde.

Als ich weiter Richtung Eingang des Hambacher Forstes ging, konnte ich einen Lagerplatz sehen, auf dem sich verschiedene Zelte, Schlafsäcke und andere Ausrüstungsgegenstände befanden. Hier fand ich auch eine Mahnwache, die von den Umweltschützern zur Erinnerung an die Personen errichtet wurde, die während der Konflikte im Zusammenhang mit der Rodung des Waldes gestorben sind. Ein vermummter Aktivist, der in der Nähe stand, erzählte mir später, dass es sich hier um eine Gedenkstätte handelt und dass die Aktivisten versuchen, den Verstorbenen ihren Respekt zu zollen und gleichzeitig auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Es war ein bewegendes Erlebnis, die Mahnwache zu sehen und die Geschichten hinter den Menschen zu hören, die ihr Leben in diesem Kampf verloren haben. Es zeigt auch, wie engagiert die Umweltschützer sind, um ihren Standpunkt und die Bedeutung des Erhalts des Hambacher Forstes zu verteidigen.

Mir fielen mir einige Graffiti-Sprüche auf, die sich negativ auf die Polizei bezogen. Diese waren in der Nähe der Mahnwache angebracht. Einige der Sprüche waren sehr provokativ und beleidigend und schienen darauf abzuzielen, die Konflikte zwischen den Aktivisten und der Polizei zu verstärken.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Konflikt im Hambacher Forst zwischen den Aktivisten und der Polizei sehr komplex ist und viele Jahre zurückreicht. Die Aktivisten haben jahrelang für den Erhalt des Waldes gekämpft und behaupten, dass die Rodung des Waldes für den Braunkohletagebau in Garzweiler eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt darstellt. Die Polizei hingegen argumentiert, dass die Räumung des Hambacher Forst notwendig ist, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung aufrechtzuerhalten.

Die negativen Sprüche gegenüber der Polizei auf dem Lagerplatz zeigen, wie tief verwurzelt der Konflikt im Hambacher Forst ist und wie schwierig es ist, eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Es ist jedoch wichtig, dass die Diskussionen und Verhandlungen zwischen den Aktivisten, den Behörden und anderen Interessengruppen fortgesetzt werden, um eine nachhaltige und verantwortungsvolle Lösung für den Erhalt des Hambacher Forsts zu finden.

Baumhäuser des Waldes und die Umweltschützer

Der erste Baumhaus vom Bürgewald

Ein Teil von einem Baumhaus im Bürgewald von den Protesten

Ich war überrascht von der Kreativität und dem Engagement dieser Menschen, die sich so leidenschaftlich für den Schutz des Waldes einsetzen.

Während ich weiter Richtung Tagebau ging, sah ich links und rechts des Weges immer mehr Baumhäuser und Hütten, die von den Aktivisten errichtet wurden.

Einige waren einfach gehalten, andere waren kunstvoll gestaltet und sahen fast wie Baumhäuser aus einem Märchen aus.

Immer wieder begegneten mir Aktivisten, die mich freundlich grüßten und mir Flyer oder Infomaterial über die Geschichte des Hambacher Forstes gaben.

Ich war beeindruckt von ihrer Leidenschaft und ihrem Wissen über das Thema.

Schließlich erreichte ich den Rand des Tagebaus und blickte auf eine riesige Landschaft, die von den Baggern und Förderbändern von RWE dominiert wurde.

Ich fühlte mich traurig und wütend zugleich und verstand, warum die Aktivisten so hart kämpfen, um diesen wunderschönen Wald zu schützen.

Barrikaden und Hindernisse gegen die Rodung vom Bürgewald

Waldweg mit Bäumen Europaletten als Wegsperre und 2 Personen

Kompakt und Große Sperren für die Proteste gegen den Streit um die Räumung

Die Hindernisse und Barrikaden sind eine gängige Taktik der Waldbesetzer, um den Zugang der Polizei zu erschweren und ihre Anwesenheit im Wald zu verhindern. Es handelt sich dabei meist um selbstgebaute Konstruktionen aus Holz, Draht und anderen Materialien, die auf dem Boden oder in der Luft platziert werden.

Die Aktivisten argumentieren, dass die Hindernisse notwendig sind, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und die Räumung des Waldes durch die Polizei zu verhindern. Allerdings gibt es auch Kritik an dieser Taktik, da sie nicht nur die Arbeit der Polizei erschwert, sondern auch Rettungsmaßnahmen behindern kann.

Einige Aktivisten haben daher Rettungswege in den Barrikaden eingebaut oder markiert, um im Notfall eine schnelle Evakuierung zu ermöglichen. Trotzdem bleibt die Frage nach der Sicherheit im Hambacher Forst ein umstrittenes Thema und sorgt immer wieder für hitzige Debatten zwischen den Waldbesetzern, der Polizei und anderen Interessengruppen.

Der Weg vom Wald bis zum Braunkohletagebau von RWE

Grass mit Wasser und dem Braunkohle Tagebau von RWE

Ein Bild vom Tagebau RWE Rheinland in Hambach – Sieht so Nachhaltigkeit aus?

Als ich weiter durch den Wald ging, fiel mir auf, wie lebendig der Wald trotz der Aktivisten war. Überall hörte ich Vogelgezwitscher und das Rascheln von Tieren im Unterholz. Ich sah Eichhörnchen, Hasen und Rehe, die ungestört von den Menschen ihren Weg durch den Wald nahmen.

Auch die Baumhäuser, die von den Aktivisten gebaut wurden, beeindruckten mich sehr. Ich konnte sehen, wie viel Arbeit und Kreativität in jedem einzelnen Haus steckte. Manche waren sogar mehrstöckig und mit Brücken und Seilen miteinander verbunden.

Ich sprach mit einigen der Aktivisten und sie erzählten mir von ihrem Leben im Hambacher Forst. Sie waren sehr engagiert und leidenschaftlich in ihrem Kampf gegen den Braunkohletagebau und die damit einhergehende Zerstörung des Waldes.

Ich konnte auch spüren, dass eine starke Gemeinschaft unter den Aktivisten herrschte. Sie arbeiteten zusammen, um die Barrikaden aufrechtzuerhalten und sich gegenseitig zu unterstützen.

Als ich schließlich den Wald verließ, fühlte ich mich inspiriert von der Entschlossenheit und der Leidenschaft der Aktivisten. Ich war mir sicher, dass ihr Kampf für den Schutz des Waldes und der Natur noch lange nicht vorbei war.

Fazit vom Hambacher Forst RWE und die Rodung

Nachdem der Spiegel und andere Magazine über die Arbeit der Kohlekommission sowie den geplanten Ausstieg, die Räumung des Hambacher Forsts und die damit einhergehenden Demonstrationen berichtet hatten, habe ich mir zum Ziel gesetzt, den Bürgewald bzw. den Hambacher Forst am Wochenende persönlich zu besuchen. Mein Ziel war es, mir vor Ort ein eigenes Bild zu machen und die Situation der Räumung sowie die Nachhaltigkeit der Auseinandersetzung selbst zu erleben und zu verstehen.

Bäume mit einem Baumbaus im Wald mit bewölkten Himmel
Paletten und Slogans als Wegsperre für die Demonstrationen im Wald
Fahrrad im Baum von der Räumung im Hambi
Reifen auf dem Waldweg mit Bäumen in Hambach
Waldweg mit Autoreifen metall und Schrott gegen die Polizei in Hambacher Forst